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Bilanz der Woche: Mehr Stress für Banken

Die klassische Hausbank, die alles über einen weiß – und der man letztlich mit Haut und Haaren ausgeliefert ist –, wird aber allmählich aussterben. 

Eine internationale Studie der Management­beratung Accenture bestätigt einen Trend im Bankenwesen, der sich bereits seit geraumer Zeit deutlich abzeichnete. Privatkunden von Kreditinstituten sind spätestens seit der Finanzkrise häufig und gerne bereit, ihre Bank zu wechseln. Hand in Hand mit dem Rückgang der Kundenloyalität ist eine erhöhte Preissensibilität festzustellen. Die Kundschaft wird also gottlob allmählich ­mündig, lässt sich nicht mehr alles gefallen und muckt verstärkt gegen ein Prinzip auf, das ihr mit Sicherheit nicht nur Vorteile gebracht hat. Die klassische Hausbank, die alles über einen weiß – und der man letztlich mit Haut und Haaren ausgeliefert ist –, wird aber ohnedies allmählich aussterben. Endlich muss der Wettbewerb in der Branche in jeder ­Hinsicht schärfer werden –   und das wird jede Menge Stress bedeuten.

PR-Aktion.

Der Banken-Test der EU, der von manchen als billige PR-Aktion gesehen wurde, kam jedenfalls zum optimalen Zeitpunkt. Auch wenn die Resultate grosso modo nicht allzu sensationell waren, kann die Premiere als halbwegs gelungen und durchaus aufschlussreich  bezeichnet werden.

Da capo.

Der Stresstest müsste allerdings – wenn auch nur auf nationaler Ebene – in regelmäßigen Abständen wiederholt werden.

Die Konsumenten – die nicht unbedingt sämtliche Geschäftsberichte analysieren – brauchen nämlich mehr Transparenz, mehr Einblick und zweifellos auch eine grobe Orientierung, wie es um die zur Verfügung stehenden Alternativen bestellt ist.
Freilich sollten nicht nur drei Unternehmen, die bekanntlich zu den solidesten am Markt zählen, gestresst werden, sondern zumindest die 20 wichtigsten Kreditinstitute.

Denn: Viele österreichische Bankkunden würden unheimlich gerne wissen, wie krisenresistent etwa die Volksbanken, die Hypo Alpe Adria oder die Bawag im Ernstfall wirklich wären.